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Pflanzenkohle Die Projekte

Zwei Brüder aus der LEADER-AktivRegion Dithmarschen setzen auf Pflanzenkohle – und verbinden damit ökologisches und ökonomisches Handeln: Sie fördern regionale Kreisläufe, erschließen neue Einkommensquellen für die Landwirtschaft und erzielen positive Klimaeffekte.

Gewinner-Projekt

Warum hat dieses Projekt gewonnen? – Begründung der Jury

"Mit der Herstellung von Pflanzenkohle verfolgt das Projekt einen innovativen Ansatz mit viel Potenzial für den Klimaschutz. Familie Block produziert aus Pflanzenresten Pflanzenkohle, die nicht verbrannt, sondern langfristig eingelagert werden soll, etwa im Ackerboden. CO2 wird dadurch langfristig gebunden und der Atmosphäre entzogen – ein sehr guter Beitrag zum Klimaschutz.

Positiv bewertet wird auch, dass das Projekt-Team vorhat, mit regionalem Pflanzenmaterial von wiedervernässten Moorflächen sowie anderem Landschaftspflegematerial zu arbeiten, und dabei den Naturschutz einbindet. Das Team sieht sein Projekt zudem als Demonstrationsvorhaben und möchte seine Erfahrungen künftig an andere Interessierte weitergeben – damit sich die Idee der Herstellung und Nutzung von Pflanzenkohle verbreitet."

Kohle, zukunftsfähig

Pflanzenkohle lässt sich vielfältig einsetzen: etwa im Baugewerbe als Betonzusatz oder als Futtermittel. Landwirte können sie auch in den Acker einarbeiten: Das lockert und belüftet den Boden, fördert Mikroorganismen und reichert Humus an.

Um Pflanzenkohle herzustellen, werden Pflanzenreste – wie Grünschnitt, Mist oder Landschaftspflegematerial - in Kohle verwandelt. Auf die Idee stießen die Brüder Mathis und Steffen Block aus dem schleswig-holsteinischen Osterrade eher zufällig. Sie investierten in eine neue Produktionsanlage, die jährlich 550 Tonnen Pflanzenkohle produzieren soll. Um die Pflanzenreste richtig lagern zu können, errichteten die Blocks mithilfe der LEADER-Förderung über die LAG AktivRegion Dithmarschen e. V. eine Pultdachhalle.

Auf regionale Kreisläufe setzen

Die im Prozess abfallende Wärme von 3 700 Megawattstunden jährlich soll zur Trocknung der Reststoffe verwendet werden und die Haushalte in der Umgebung über ein Nahwärmenetz versorgen. Das spart fossile Brennstoffe ein.

Noch nachhaltiger wird der Prozess, weil die Rohstoffe, die in der Anlage verwendet werden, aus der Region kommen. Neben Resten aus Landwirtschaft oder Gartenbau kann auch Schilf als Produkt aus einer schonenden Moorbewirtschaftung verwendet werden. Denn um Osterrade herum gibt es viele wiedervernässte Moorflächen. Sie wurden einst trockengelegt und landwirtschaftlich genutzt. Nun werden sie in ihren ursprünglichen Zustand zurückgeführt und bringen Pflanzen wie Schilfrohr hervor.

Jährlich 2 000 Tonnen CO2 sparen

Werden Reststoffe in Form von Pflanzenkohle in den Ackerboden eingebracht, so bleiben über 80 Prozent des in der Pflanzenkohle gespeicherten Kohlenstoffs für mehr als 1 000 Jahre im Boden. Würden sie auf den Feldern und Wiesen verrotten, so würde der Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt werden. 

Das Vorhaben von Mathis und Steffen Block soll insgesamt rund 2 000 Tonnen CO2 jährlich einsparen und damit auch zum Klimapakt Dithmarschen beitragen. Außerdem wollen die Brüder Vorbild für andere sein, ihre Anlage als Demonstrationsprojekt nutzen und Interessierte bei Führungen oder Veranstaltungen darüber informieren, wie Pflanzenkohle Umwelt- und Klimaschutz nutzen kann.

Projektname: Pflanzenkohle – Block Osterrade

Bundesland: Schleswig-Holstein

LEADER-Region: AktivRegion Dithmarschen

Projektträger: BLOCK Bio Innovationen GmbH & Co. KG

Website: www.block-bi.de (Demnächst verfügbar)