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Energiewagen in der Waldwirtschaft Die Projekte

Akku statt Benzinmotor – das funktioniert auch in der Forstwirtschaft. Im saarländischen Biosphärenreservat Bliesgau ermöglichen neu entwickelte Energiewagen, bei der Waldarbeit mit Ökostrom betriebene Geräte einzusetzen. Das hat Vorteile fürs Klima und die lokale Wirtschaft.

Ökostrom für die Motorsäge

In der Waldpflege und bei der Holzernte kommen bisher überwiegend Motorsägen und andere Arbeitsgeräte mit Verbrennungsmotoren zum Einsatz, die Abgase und Lärm verursachen. Deshalb suchte die Stadt Blieskastel nach Wegen, elektrisch betriebene Arbeitsgeräte in ihrem rund 2 000 Hektar großen Stadtwald einzusetzen. Die Herausforderung dabei: Wie lassen sich die Geräte während der Arbeitseinsätze mit Strom aufladen? In Zusammenarbeit mit der LAG „Biosphärenreservat Bliesgau“ und einem örtlichen Unternehmen für Elektro- und Solaranlagen entstand die Idee, einen Energiewagen zu entwickeln.

Für Klima und Gesundheit

Seit Anfang 2018 nutzen die Mitarbeitenden des städtischen Forstbetriebes zwei dieser Wagen, die mit akkubetriebenen Geräten wie Motorsägen, Heckenschere, Hochentaster, Freischneider und Laubbläser ausgestattet sind. Um die mobilen Energiespeicher aufzuladen, ließ die Stadt im Biosphärenbürgergarten in Blieskastel-Mitte einen Carport mit Solaranlage errichten. Der dort erzeugte Strom fließt in einen Zwischenspeicher, an den die Energiewagen nachts angeschlossen werden. Sind die Forstmitarbeitenden mit dem Wagen unterwegs, können sie die Arbeitsgeräte jederzeit aufladen – und flexibel einsetzen.

Die Energiewagen stärken die naturnahe Waldbewirtschaftung und die Nutzung des regionalen Rohstoffs Holz. Da die Mitarbeitenden bei der Waldarbeit zusätzlich fossile Kraftstoffe wie Öl einsparen, fallen weniger CO2-Emissionen an. Die elektrisch betriebenen Geräte verursachen keine Abgase und keinen Lärm. Das schützt die Gesundheit der Mitarbeitenden. Und mehr Ruhe im Wald bietet den Menschen vor Ort Erholung und macht die Region attraktiver für den Natur- und Wandertourismus.

Wissen weitergeben

Nach Projektbeginn führten die Mitarbeitenden eine einjährige Begleitstudie durch: Wie viele Betriebsstunden fallen an? Wie hoch ist der Stromverbrauch? Wie verhalten sich die Wagen bei unterschiedlichen Wetterbedingungen? Wie häufig müssen sie repariert werden? Das gesammelte Wissen stellt die Stadt Blieskastel interessierten Kommunen sowie Forst- und Landschaftspflegebetrieben zur Verfügung, damit sie nachhaltige Arbeitsgeräte einführen können. Bei Veranstaltungen wie dem Biosphärenfest oder der Aktionswoche „Das Saarland voller Energie!“ führt die Stadt die Energiewagen vor.

Projektname: Einsatz von Energiewagen in der naturnahen Waldwirtschaft

Bundesland: Saarland

LEADER-Region: Biosphärenreservat Bliesgau

Projektträger: Stadt Blieskastel